Remis auf den letzten Drücker

Nach großem Kampf auf den letzten Metern den Punkt gesichert.

Kapitän Sebastian Szimayer erzielt beim 2:2 gegen die SG Ruwertal beide Treffer.

Wittlich. Auch im zweiten Spiel gegeneinander binnen vier Tagen reichte es für den Favoriten aus Wittlich nicht zum angestrebten Sieg. Nach dem überraschenden Pokal-Aus am Mittwoch ließ sich RW auch im Punktspiel von Ruwertal überraschen. Mathias Biwer nutzte nach einer schönen Kombination über die linke Seite einen präzisen Pass von Lukas Hoffmann zur Führung – 0:1 (20.). „Da haben wir ein bisschen geschlafen und nicht gut ausgesehen“, monierte RW-Trainer Frank Meeth. Einen Augenblick später hätte Fabian Regel mit einem Heber aus 20 Metern sogar für das 0:2 sorgen können. Wittlich besaß gefühlt 80 Prozent Ballbesitz, konnte damit aber zunächst wenig anfangen.

Sebastian Szimayer hatte in seinem ersten Punktspiel für die Rot-Weißen die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber am starken Ruwertaler Schlussmann Marius Mergen. SGR-Trainer Benny Leis: „Marius hat uns mit tollen Paraden oft im Spiel gehalten. Überhaupt sind beide Torleute, also auch Carsten Bach, ein enormer Rückhalt für die Mannschaft.“ Die Gäste kamen stark aus der Kabine und erzielten mit einem Traumtor aus 45 Metern das 0:2. Lukas Hofmann hatte nahe der Mittellinie abgezogen und Wittlichs Keeper Philipp Berhard überrascht, der offenbar zu weit vor seinem Kasten stand. „Das war natürlich auch super gemacht“, anerkannte Meeth den Kunstschuss des Ruwertaler Mittelfeldspielers.

Rot-Weiss rannte anschließend pausenlos an, inszenierte einen Angriff auf den anderen und hatte Möglichkeiten in Hülle und Fülle. Allein Marc Arbeck besaß zwei dicke davon in der 34. und 84. Minute und hatte in der sechsten Minute der Nachspielzeit sogar noch den Siegtreffer auf dem Schlappen, doch Mergen parierte erneut stark. Auch Szimayer, vom dem viel Gefahr ausging, hatte noch vor seinen beiden Toren die Chance zum 1:2 (68.). Als der RW-Kapitän in der 82. Minute per Abstauber zum 1:2 traf, war die Partie wieder völlig offen. Rot-Weiss Wittlich rannte weiter an und wurde in der vierten Minute der Nachspielzeit dann doch noch belohnt, als Szimayer zum viel umjubelten 2:2-Ausgleich traf.

Ruwertals Trainer Benny Leis bewertete das Remis als „glücklichen Punkt mit ungünstigem Ende. Es war eine intensive Partie, bei der wir uns aufs Verteidigen konzentriert haben. Wir sind als Team aufgetreten und haben erneut einen Punkt mitgenommen, den wir vor Saisonbeginn so nicht eingeplant hatten.“ Die Zeitpunkte der Gegentore bezeichnete Leis allerdings als „sehr ärgerlich. Wittlich hatte schon ein klares Chancenplus und überwiegend Ballbesitz, doch wir haben es mit unserem unglaublichen Teamspirit wieder geschafft, für eine Überraschung zu sorgen.“

RW-Coach Frank Meeth wusste nicht so recht, ob er sich freuen oder ob des vergebenen Doppelpunktes ärgern sollte. „Ruwertal stand tief und blieb lange ohne Entlastung, dessen Torwart hatte aber einen Sahnetag erwischt. Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, denn sie haben nach dem 0:2 Herz gezeigt bei ungewohnten Temperaturen um gefühlt 35 Grad. Zum Schluss hat Marc Arbeck sogar den Siegtreffer vor Augen gehabt, wenn der Torwart nicht pariert. Die Mannschaft hat bis zum Schluss alles gegeben.“