"Eine Tendenz sieht man erst in sechs Wochen"

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Interview mit unserem Trainer Frank Meeth.

Ausfallliste lässt den Trainer nicht optimal arbeiten.

Wittlich. Trainer Frank Meeth stand in dieser Woche unmittelbar vor dem Spitzenspiel gegen die TuS Mosella Schweich Rede und Antwort. Im Interview spricht der Coach der Rot-Weißen über den Saisonstart, das Personal, den neuen Angreifer Daniel Littau und was es zu verbessern gilt.

Nach zwei Spielen hat ihre Mannschaft noch eine weiße Weste. Wie bewerten Sie den Saisonstart?

Frank Meeth: Die Tabelle hat wenig Aussagekraft, die vermeintlichen Favoriten stehen bereits oben, da scheint sich die gegenwärtige Tendenz zu bestätigen. Wir haben zwei Siege eingefahren, ja, aber souverän waren diese nicht. Nach der katastrophalen Vorbereitung, bei der einfach zu viele Ausfälle zu beklagen waren, darf man keine Wunderdinge erwarten. Eine Trainingsplanung war gar nicht möglich. Es gab Absagen kurz vor Trainingsstart und das Impfen kam dazu. Da muss man es sehr positiv sehen, das überhaupt zwei Siege herausgesprungen sind.

Auch im Rheinlandpokal beim B-Ligisten SG Vulkaneifel ging es erst über die Verlängerung in die nächste Runde.

Meeth: Wir haben gegen einen guten B-Ligisten, der über einige überdurchschnittliche Einzelspieler verfügt, acht Toptorchancen ausgelassen und hatten eine miserable Chancenverwertung. Auch da muss man erstmal gewinnen. Vermeiden wir die Verlängerung, wäre so manche Verletzung nicht passiert.

Woher kommen solche Verletzungen?

Meeth: Das sind ja nicht nur Verletzungen. Meist waren das Bänderrisse und Brücke, keine oder wenig Muskelverletzungen. Ob das aus Corona resultiert, weiß ich nicht. Wir hatten auch drei Coronafälle im Kader. Einer ist mittlerweile wieder raus aus der Quarantäne.

Mit der Partie gegen Schweich kommt es zum ersten richtigen Kracher der Saison. Wie schätzen Sie die Schweicher ein?

Meeth: Schweich zu Hause und auswärts ist ein Unterschied. Klar ist, dass wir auf eine fußballerisch starke Mannschaft treffen, die einen sehr guten Torwart hat. Felix Kloy hatte ich ja selbst noch in Mehring. Sie haben eine erfahrene Mannschaft und auch eine gute Mischung. Ich erwarte sie etwas defensiver orientiert. Sie werden über Konter kommen und versuchen schnell umzuschalten. Sie spielen eine feinere Klinge als Wallenborn und Ruwertal und sind seit Jahren in der Lage, gut ausgebildete Jugendspieler einzubauen.

Danach kommen mit Ruwertal, Baustert und Wallendorf vermeintlich schwächere Gegner. Wie sehen Sie die Konstellation?

Meeth: Innerhalb von fünf Tagen, gegen Ruwertal zu spielen, ist schon etwas speziell. Die Konstellation in der Liga ist derzeit noch etwas unübersichtlich, eine Tendenz sieht man erst nach sechs, sieben Spieltagen. Es gibt sechs Topteams in der Liga, da kann es eng werden. Man hat bei den Spielen in der Eifel gesehen, wie schwierig es ist, dort zu gewinnen, wenn auf engen Rasenplätzen 300 Zuschauer drumherum stehen. Das ist nie einfach. Doch solche Spiele musst du einfach gewinnen, obwohl es nie eine Garantie gibt. Deswegen, auch wenn es abgedroschen klingt, denken wir von Spiel zu Spiel, wir werden keine Gedanken verschwenden, gegen wen wir in drei Wochen spielen.

Gegen Ruwertal im Rheinlandpokal bestreitet ihr nächsten Mittwoch das nächste Spiel in einer englischen Woche. War da keine Verlegung möglich?

Meeth: Wir haben bei ihnen angefragt, ob wir nicht schon diese Woche spielen können, doch Ruwertal wollte nicht. Das ist schon eine spezielle Situation, wenn man im ersten Spiel dort auf einem Rasenplatz und das zweite Spiel bei uns auf dem Kunstrasen spielt.

Ihre Mannschaft ist extrem stark besetzt mit starken Individualisten. Was muss die Mannschaft noch lernen, um wirklich eine Einheit zu sein?

Meeth: Wir arbeiten seit einem Jahr daran, dass wir eine Einheit werden. Oft aber müssen Spieler auf Positionen spielen, die sie nicht gewöhnt sind. Da kann es passieren, dass es schon mal Disziplinprobleme gibt, wenn man sich unnötige gelbe Karten durch unnötige Fouls einhandelt oder es zu Reibereien mit dem Gegner oder einzelnen Zuschauern gibt. Wir versuchen, über verschiedene Teambuildingmaßnahmen noch enger zusammenzurücken und so viel Spaß wie möglich zu haben. Man sollte als Trainer dabei die richtigen Worte finden.

Mit Daniel Littau haben Sie einen weiteren Hochkaräter dazugeholt. Ist er der ideale Sturmpartner von Sebastian Szimayer?

Meeth: Wenn man sich den Kader anguckt, wird man feststellen, dass wir acht Stürmer haben, die nicht gleichzeitig spielen können. Die müssen dann auch mal woanders ihren Mann stehen. Daniel Littau kommt über die Flügel, pflegt ein überragendes Dribbling und besitzt ein gutes Tempo. Sebastian Szimayer ist unser neuer Kapitän, der als Typ extrem wichtig ist, auch neben dem Platz. Daniel wird am Sonntag das erste Mal spielen. Doch Fixpunkt in unserem Offensivspiel bleibt Kevin Arbeck, auch wenn er derzeit noch ein bisschen Ladehemmung hat.